Safer Tattoo

Eine Aktion des D.O.T. e.V.

Achte bei der Wahl deines Tätowierers darauf, daß er hygienisch arbeitet!

Klingt einfach, aber der Teufel steckt wie immer im Detail. Was heißt denn „hygienische Arbeitsweise“ genau ? Welche Arbeitsschritte mit welchem Arbeitsmaterial sollte der Tätowierer einhalten, damit ein Maximum an Sicherheit für den Kunden und ihn selbst erreicht wird ? Und um die Sache noch etwas zu komplizieren, muß man noch anmerken, daß der von uns beschriebene Weg nicht der Weisheit letzter Schluß ist, sondern es duchaus noch Alternativen gibt, die genauso hygienisch sind. Wichtig dabei ist aber ein Grundprinzip:

Es sollte niemals ein direkter oder indirekter Berührungspunkt zwischen zwei Kunden durch Verwendung der selben Materialien hergestellt werden, es sei denn, diese wurden in der Zwischenzeit sterilisiert !

Laßt euch Zeit bei der Wahl „eueres“ Tätowierers. Schaut euch in den verschiedenen Studios und auf Conventions um oder lest entsprechende Literatur. Sprecht mit Freunden und Bekannten und laßt euch deren Erfahrungen erzählen. Macht eure Entscheidung für oder gegen einen Tätowierer nicht vom Preis abhängig. In einem „richtigen“ Studio arbeitende Tätowierer müssen zwangsläufig einen höheren Preis verlangen, da sie nicht nur Steuern und Miete zahlen, sondern auch, weil sie die Standards in Bezug auf die Hygienebestimmungen erfüllen müssen.

Für euch als Kunden ist der allgemeine Eindruck ein erster Anhaltspunkt. Überquellende Abfalleimer, Aschenbecher und Alkoholflaschen im Arbeitsbereich sind ein Zeichen dafür, daß es der Tätowierer in Bezug auf Hygiene nicht so genau nimmt. In einem Studio muß der Arbeitsbereich so gestaltet sein, daß er naß zu reinigen ist. Dies muß laut den Vorschriften des Gesundheitsamtes mit vorgeschriebenen Flächendesinfektionsmitteln geschehen. Habt ihr den Eindruck, ihr würdet beim „Zahnarzt“ stehen, kommt dies eurer Gesundheit zugute!

Zum Sterilisieren verwendet der Tätowierer einen Sterilisator (1) oder Autoklaven, die mittels Heißluft oder unter gespanntem Wasserdampf die Krankheitserreger vernichten (sowohl Bakterien als auch Viren werden abgetötet). So sterilisierte Nadeln (2) und Griffstücke (3) werden zwischen den Kunden immer gewechselt ! Bevor der Tätowierer mit der Arbeit anfängt, sollte er ein frisches Paar Einweghandschuhe (4) anziehen, die er immer dann wechselt, wenn er andere Dinge anfaßt als das vorbereitete (Einweg- oder sterilisierte) Arbeitsmaterial.
Die Farbe/n wird/werden in Einwegnäpfchen (5) gefüllt und eventuell in eine zu sterilisierende Halterung gestellt. Eine Anzahl Papiertücher werden von der Küchenrolle (6) abgerissen und liegen griffbereit auf der Ablage. Bevor der Tätowierer mit der eigentlichen Arbeit anfängt, wird er die betreffende Stelle mit einem Einwegrasierer (7) von Haaren befreien, säubern und mit einem Holzspatel (8) oder frischen Einweghandschuhen die Vaseline (9) auf die Haut auftragen.

Die mit Nadeln (2) und Griffstücken (3) versehene Tattoomaschine wird mit einem Clipcord verbunden, das in Plastik eingepackt ist. Bei Farbwechsel und nach Gebrauch werden Nadeln und Griffstück in einem Plastikbecher gereinigt, der in einem Ultraschallgerät (10) steht.
Beim Farbwechsel ist der Becher mit destilliertem Wasser gefüllt, nach Beendigung des Tattoos wird ein chemisches Desinfektionsmittel zugegeben.

Der Ultraschall „klopft“ die Nadeln mittels Wellen sauber, was aber nichts mit einer Sterilisation zu tun hat.
Das zugegebene Desinfektionsmittel ist lediglich ein zusätzlicher Schutz, ersetzt aber auf keinen Fall den Sterilisator.
Der Tätowierer wird zwischendurch immer wieder einmal die Hautfläche säubern. Dabei wird eine Sprühflasche (11) benutzt, die zur Sicherheit in einer Plastikhülle steckt. Das die Flasche umhüllende Plastik wird der Tätowierer wegschmeissen, genauso wie die Farbnäpfchen. Auf keinen Fall dürfen die Farbreste beim nächsten Kunden weiterverwendet werden !

Wie schon eingangs erwähnt, ist der vorgezeichnete Weg einer, der zum Ziel führt. Wichtig ist, daß alle Gegenstände, die direkt und indirekt mit dem Kunden in Berührung kommen, entweder Einwegprodukte sind oder sterilisiert werden.

Wir weisen darauf hin, daß die Mitglieder des D.O.T. e.V. diese Voraussetzungen erfüllen!